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1248. September 27. Miechow.

Cosme et Dam.

Mag. Willemmus (der nachmalige Bischof Wilhelm von Lebus, wie unten No. 1450 zeigt) schenkt sechs Hufen Ackerland in der villa Colini (vermuthlich unweit Mechnitz bei Kosel) unter der Herrschaft des Herzogs Wladislaw dem Propste und den Brüdern des Klosters Miechow vom Orden des heiligen Grabes und bestätigt die Schenkung durch die Siegel des Bischofs Th(omas) von Breslau, des Kapitels von Krakau und das eigene.

Z. Petrus und Joh. Kanoniker von Krakau, mag. Gerard Archidiakon von Lublin, Vitozl. pleb. de Semech, Pet. Sapientia (es steht in der Urk. Sapia mit einem Abkürzungszeichen über dem i - also etwa auch Sapina als zweiter Name zu Petrus wäre denkbar), Bruno der Letztere Kleriker desselben Klosters u. v. A.


Das Orig. Staats-Archiv Neisse, Kreuzstift 4, sieht aus, als wäre es auf ein Stück liniirtes Pergament geschrieben, das man aus einem Buche herausgeschnitten. Der Raum hat dann schlecht zugereicht, so dass die Siegelfäden des ersten Siegels (von allen dreien sind nur die Seiden fäden erhalten) von einem Namen der letzten Zeile (Brunone) eine Silbe ganz verdecken. Dass mit der ganzen Angelegenheit nicht Alles in Ordnung war, zeigt die allerdings sehr konfuse Urk. vom 1. Januar 1274 (unten No. 1450), wo dieae Verleihung immer abwechselnd einmal Schenkung und dann wieder als Tauschgeschäft bezeich net wird. Die Schrift der hier vorliegenden Urk. gäbe sonst keinen Anlass, die Echtheit der Urk. zu bezweifeln.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.